Wege der Ganzwerdung

Wieviele Einweihungen sind Teil der unterschiedlichen Reiki-Grade?

Reiki-FAQ
Diese Frage läßt sich inzwischen nicht mehr ganz eindeutig beantworten, da die Zahl der Einweihungen in den verschiedenen Reiki-Systemen variiert. Im Usui Shiki Ryoho, dem traditionellen westlichen Reiki, gibt es drei Grade.

Der erste Grad heißt auf Japanisch “Shoden”. Zu Zeiten von Mikao Usui gab es während der Vermittlung von “Shoden” eine Einweihung. Allerdings hat Usui anscheinend in der Regel eher von Energieübertragung (Reiju) gesprochen.

Usui legte großen Wert darauf, daß seine Schüler an regelmäßigen Treffen teilnahmen. Bei jedem dieser Treffen wurde auch immer Reiju gegeben. Somit hat letztlich jeder Schüler mehrere Energieübertragungen erhalten.

Vermutlich resultiert daraus die heute im Usui Shiki Ryoho übliche Anzahl von vier Einweihungen im ersten Grad. Im Zweiten Grad und dem Meister-Grad wird dann jeweils eine Einweihung gegeben.

Inzwischen gibt es in unterschiedlichen Systemen vielfältige Veränderungen, die sich nicht nur auf die Anzahl der Einweihungen, sondern auch auf deren Ablauf und die Anzahl der Grade beziehen.  So ist z.B. bei der von Dr. Barbara Ray geführten “The Radiance Technique International Association, Inc.” (TRTIA) das System auf sieben Grade erweitert. Dabei sind die Grade ab dem dritten Grad nochmals in a und b unterteilt.
Vermutlich rührt daher die bei freien Reiki-Meistern häufige Trennung des Meistergrades in 3a (Meister zur eigenen Meisterschaft) und 3b (Lehrer).
Ein weiteres Beispiel für Veränderungen bzw. Weiterentwicklungen ist das von Walter Lübeck begründete Rainbow Reiki.

In diesem System wird im ersten Grad im Rahmen der 3. und 4. Einweihung zusätzlich das Medizinbuddhamantra weitergegeben, sowie ein lemurianisches Symbol mit Mantra zur Lösung von Blockaden.  Im zweiten Grad gibt es eine traditionelle Einweihung in die Symbole, zusätzlich werden in derselben Einweihung weitere 4 lemurianische Symbole nebst ihren Mantren vermittelt. Der Meistergrad ist in drei Stufen unterteilt, wobei zu jeder Stufe eine Einweihung gehört.

Immer wieder wird aber auch deutlich, daß einzelne Meister die Zahl der Einweihungen oder die Dauer der Seminare verändern. Ob solche Veränderungen aus dem Bestreben geschehen, ein neues System zu begründen, oder ob sie aus anderen Gründen entstehen, ist häufig nicht eindeutig zu klären.

Generell erscheint es sinnvoll, die bewährte Form von vier Einweihungen im ersten Grad beizubehalten, da sie sich vor allem in der Funktion unterscheiden und in manchen Systemen, z.B. dem Usui Shiki Ryoho, sogar auch im Ablauf. Außerdem geben sie dem neuen Reiki-Kanal durch die zeitlichen Abstände, in einem zwei- bis dreitägigen Seminar die Möglichkeit, sich allmählich auf das langsam steigende Energieniveau einzustellen und die neuen Energien in Ruhe zu integrieren.

Somit stellt sich die Frage, warum ein Reiki-Meister die Zahl der Einweihungen reduziert, sofern dies nicht Teil der Erschaffung eines neuen (u.U. durch Channeling übermittelten) Systems ist.  Denkbare „Vorteile“ von einer geringeren Einweihungszahl könnten für den Meister sein, daß er dadurch die Länge des Kurses reduzieren kann und diesen dann evtl. auch günstiger anbieten könnte, was ihm dann vielleicht auch mehr Schüler verschafft. Oder er kann sagen: Ich bin so ein guter und starker Reiki-Kanal, daß bei mir weniger Einweihungen genügen. Wobei dies m.E. eine Aussage ist, die -je nach Betrachtungsweise- viele Fragen nach sich zieht.

Quellen:

„Die Reiki-Systeme der Welt“ von Oliver Klatt, S. 21 und 22, S. 75-80, S. 81-84, Windpferd Verlag, Aitrang 2004

Reiki-Einweihung

Eine Einweihung genügt?

http://www.rainbowreiki.net/pages/seminare.htm#rr1

Links:

Kann man Reiki wieder verlernen?

Einweihung 1. Grad an einem Tag?

Danksagung:

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei:

Frank Doerr für seine Denkanstöße und die aufschlußreichen Beiträge im
Forum und damit auch für die eine oder andere Formulierungsidee
Oliver Klatt für das sehr interessante Buch “Die Reiki-Systeme der
Welt”, dem ich viele Anregungen für diesen Beitrag entnehmen konnte
Walter Lübeck für die Beantwortung meiner Anfrage

Janina Köck für den Hinweis auf Unstimmigkeiten

May für das Lektorat

und den Usern des Forums, die mich durch entsprechende Diskussionen dazu gebracht haben, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen

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Feodora

Veröffentlicht von

Feodora von der Chevallerie arbeitet hauptberuflich als Ergotherapeutin in der neurologischen Rehabilitation. Im Nebenberuf ist sie seit 2002 freie Reiki Meister-/Lehrerin und bietet u.a. Meditationsabende an. Sie nimmt regelmäßig an Reiki-Veranstaltungen teil und bildet sich fort. Weitere Informationen über sie und ihre Arbeit findest du auf www.blueten-reiki-licht.de

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hat nicht jeder normale Mensch die Kraft Energien zu empfangen und weiter zu geben?!

    Ich finde es ist nur abzocke der Meister!Da auch früher schon Handauflegen verbreitet war und keiner solche kurse besucht hatte!(gab es auch nicht)

    Ohne Lehrerin geht es doch auch,nur das man eine berührung brauch von einer Meisterin.

  2. Liebe Feodora,
    ich möchte Dir für diesen Beitrag danken. Inzwischen bin ich seit 9 Jahren freie Reiki Lehrerin und begegne immer wieder anderen Reikilehrern oder -praktizierenden.
    Da sich Usuis Ursprungs-Reiki nun so vielseitig weiter entwickelt hat, bin ich an einen Punkt gelangt, wo ich nicht mehr wußte, ob das, was ich da sage überhaupt noch richtig ist. Dein Beitrag hat mich in meinem Wissen bestätigt und mir wieder Klarheit verschafft.
    Also nochmals, danke!

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