PROReiki ... auch in Bezug zu RR
Verfasst: 02.04.2017, 13:30
Hallo Ihr Lieben,
so ... nun habe ich mich mal daran gemacht einige Fragen im Zusammenhang mit Zertifikaten, Zertifizierungen und dem Berufsverband PROReiki "zu Papier" zu bringen. Ich hoffe, auf bestimmte Fragen Antworten von denen, die sie beantworten können, zu erhalten und hoffe ansonsten auf einen regen Austausch.
Ich beziehe mich mit diesem Thema auch auf dieses Posting von Topaz:
https://www.reiki-land.de/reiki-forum/r ... -s410.html
Erste Frage: was ist das konkrete Anliegen von PROReiki ?
PROReiki untergliedert in seiner Satzung in einen Verbandszweck (§ 2) und Verbandsziele (§3).
Schaut euch die Seite bitte selbst an, ich werde hier nur Kürzel für die einzelnen Zwecke und Ziele verwenden, sonst kommt ihr aus dem Lesen gar nicht mehr heraus.
Zweck eins: Berufsvereinigung, soweit ok, soweit man mit der Idee konform geht, dass es sich bei Reiki überhaupt um einen Beruf handelt.
Zweck zwei: Integration von Reiki als frei auszuübende geistige Behandlungsmethode in alle Bereiche des Lebens. Teil eins des Satzes ist überflüssig, da das durch das Urteil des BVerfG von 2004 bereits gewährleistet wird. Aber "...in alle Bereiche des Lebens." Wie bitte ? Wer wieviel Reiki in welchen Teil seines Lebens integriert regeln zu wollen, halte ich für überzogen. Darf man künftig als Reikianer nur noch einen Reikianer heiraten, weil ein Nicht-Reikianer da nicht mehr passt ? Wahscheinlich soll es das nicht heißen, aber da hätte ich gern eine nähere Erläuterung. Oder soll dies "alle Bereiche" gar bedeuten, dass Reiki in alle öffentlichen Bereiche integriert werden soll ? Es wird offensichtlich verkannt, dass Integration zum einen ein freiwilliger Prozess ist, zum anderen ein wechselseitiger. Wenn etwas oder jemand intergiert werden soll, dann gibt es immer einen Bereich, der etwas "aufnimmt" und einen anderen, der sich "aufnehmen lassen" will. Ich kann so ein Anliegen, weder dem einzelnen Praktizierenden noch der Öffentlichkeit einfach aufokrtuierten. Da sollte mal an den gewählten Formulierungen gearbeitet werden.
Zweck drei: Qualitätssicherung. Nun gut, kann man machen, muss man aber nicht, zumal dann ja wieder geklärt werden müsste, worin denn diese Qualität besteht.
Kommen wir zu den Zielen, von denen es gleich neun (Buchstaben a-i) gibt:
a: Aufklärung der Öffentlichkeit. Kann man machen, wenn die Öffentlichkeit denn zuhören will. Aber Vorsicht: auch die BILD will ja immer nur aufklären ....
b: Regelerstellung und Regelüberwachung. Ah ja ... dann bekäme ich jetzt gern mal erklärt, wie z.B. bei den zertifizierten Mitgliedern überwacht wird, ob sie sich tatsächlich die vorgeschriebene Anzahl an Stunden der Selbstbehandlung geben/gegeben haben. Steht da einer mit der Stoppuhr daneben, wenn ich mich behandle ? Oder vertraut man einfach nur auf die "freiwillige Selbstverpflichtung", mit der die Berufsordnung und die Mitgliedschaftsordnung beginnt ? Wenn man keine Möglichkeit hat, eine Regel zu überwachen, wie soll dann jemand, der sich nicht daran hält, festgestellt werden. Die gleiche Frage stellt sich bei den Fremdbehandlungen. Wer überprüft das wie ? Und ... geht es bei Reiki nicht gerade darum, fremdbestimmte Kontrolle zu erkennen und sich gegebenenfalls daraus zu "befreien" ? Zu erkennen, ob das was da verlangt wird, für mich überhaupt stimmig ist ?
c: Integration Reiki in das Gesundheitssystem und andere gesellschaftliche Bereiche im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten. Welche rechtlichen Möglichkeinen sind das ? Gibt es sie überhaupt ? Welche anderen gesellschaftlichen Bereiche ? Reiki ist bereits sehr gut in bestimmten Bereichen integriert. Warum will man es denn überhaupt intergriert wissen ? Damit man mit Krankenkassen abrechnen kann ? Oder gibt es da mehr Ideen ?
d: siehe c
e: Anerkennung der Reiki-Praxis als gemeinnützige Tätigigkeit. Was genau soll das heißen ? Und worum geht es dabei ? Ich kann es mir zwar denken, aber auf diese Antwort wäre ich doch sehr gespannt.
f: Wissenschaftlicher Nachweis von der Wirksamkeit von Reiki. Gibt es überhaupt ein Mitglied bei PROReiki, das Wissenschaftler ist ? Weiß man bei PROReiki, wie wissenschaftliche Forschung definiert ist und an welche Bedingungen sie geknüpft ist ?
g, h ind i erpare ich mir hier. Sie dienen genauso wie f wohl eher als Füllmaterial, da genau das die gesetzlichen Ziele eines Vereins sein müssen, um überhaupt eine Chance auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu haben. Und es gibt Menschen, die vorschlagen, diese Ziele von Anfang an in die Vereinsziele mit aufzunehmen, damit man später nicht aufwendige Satzungsänderungen vornehmen muss.
Nun ein Wort zur Berufsordnung von PROReiki:
In Ziffer 4 (Berufspflichten) wird auf die Verschwiegenheitspflicht nach §203 StGB hingewiesen, obwohl die Aufzählungn der Berufsgruppen, die dieses betrifft in diesem § abschließend geregelt ist und ein Reiki-Praktizierender, gleich welchen Grades eben kein Angehöriger eines Heilberufs ist. Somit gebietet es zwar der Anstand, nicht über das Privatleben seiner Klienten zu sperchen, es liegt aber beben gerade keine Straftat vor, wenn es doch geschieht.
In Ziffer 5 (Dokumentationspflicht) wird empfohlen, jede Behandlung mit Ort, Namen, Datum zu dokumentieren. Ich empfehle, sich vorher die Erlaubnis für das Erheben solcher Daten einzuholen. Ärtze und Heilpraktiker sind zur Dokumentation von Behandlungen verpflichtet, alle anderen Reiki-Paktizierenden könnten sich zumindest eine Abmahnung wegen eines dateschutzrechtlichen Verstoßes einfangen, wenn sie ohne Erlaubnis personenbezogene Daten von Klienten speichern: Dabei ist es unerheblich, ob dies elektronisch oder handschriftlich passiert. Da sind Reiki-Praktizierende jedem Anbieter eines Gewinnspiels nämlich gleichgestellt.
In der gleichen Ziffer heißt es, dass freiwillige Zuwendungen und Spenden angenommen werden dürfen. Auch dies ist rechtlich falsch. Freiwillige Zuwendungen: ja. Spenden nein. Der Begriff der Spende ist juristisch klar definiert und natürliche Personen (also Menschen) und Organisationen, die nicht bestimmte rechtliche Bedingungen erfüllen, dürfen eben gerade keine Spenden annehmen.
Zu den Zertifikaten sage ich hier mal nichts, denn ein Verein/Verband, dessen Satzung derartig viele Unsauberkeiten aufweist und eine Berufsordnung mit derart rechtlich falschen Hinweisen bzw. Forderungen versieht, dessen Zertifikate sind für mich einfach wertlos.
Wie ein solcher Verein mit einem ehemaligen Mitglied (WL), das sich letzlich weder von staatlicher Seite mehr als nötig, schon gar nicht aber von einem Verband, der sich leztlich auch nur als Kontrolleur ohne tatsächliche Regelungsbefugnisse (außer einen Vereinsausschluß) darstellt, beeinträchtigen lassen will, berührt mich letztendlich persönlich wenig. Zumal ich ja noch nicht einmal weiß, wie stark WL seinerzeit in die ganze Vereinsarbeit und die Idee etwas kontrollieren zu müssen und wie das geschehen soll, involviert war. Diese ganzen Verflechtungen veranlassen mich ganz einfach zu sagen, ich lasse von beidem die Finger weg.
Sowohl WL als auch PROReiki wollen etwas kontrollieren, das ich persönlich weder auf die eine, noch auf die andere Art "geregelt" wissen möchte.
Warum sich PROReiki in der Frage, wie mit den RR-Praktizierdenden verfahren wird so schwer tut, mag vielleicht auch daran liegen, dass es sehr viele RR-Mitglieder geben mag. Und wenn man diese nun aus dem Verband ausschließt, reduziert dies die Mitgliederzahl erheblich und schwächt damit die eigene Position.
Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um die Lizensierung von RR müsste PROReiki ganz schnell einmal öffentlich Position beziehen, damit PROReiki nicht selbst in den Verdacht gerät, so etwas zu billigen. So wie ich die Vorstands- und Ratsmitglieder einschätze, ist PROReiki an einer wirklich guten Öffentlichkeitsarbeit interessiert. Aber allein aufgrund der Aussage von WL, RR beinhalte nur noch maximal 2% Usui-Reiki, läßt einen stutzig darüber werden, dass RR noch als von PROReiki als akzeptierter Reiki-Stil gelistet ist. Andererseits verstehe ich, dass keine Vorverurteilung stattfinden soll.
Sollte jedoch die von Topaz ausgesprochene Vermutung stimmen, dass WL PROReiki selbst in irgendeiner Form unter Druck setzt, ist es umso wichtiger, sich diesem Druck zu schnellstmöglich zu entziehen. Der schlimmste für mich denkbare Fall wäre, dass PROReiki Formulierungen oder Passagen aus dem RR-Lizenzprogramm übernommen hat, die nun wiederum nicht öffentlich diskutiert werden dürfen. Desweiteren ist/war WL ja selbst PROReiki-zertifiziert. Wie damit umzugehen wäre, ist schwierig, denn dann müsste PROReiki ja jetzt die gleichen Mittel anwenden, die WL anwendet, was wiederum Wasser auf dessen Mühle wäre.
Leid tun mir die Ex-RRs auf der rein menschlichen Ebene. Ich würde ihnen empfehlen, sich für eine Weile aus jedweden Reiki-Organisationen zurückzuziehen. Zu groß sind die Unklarheiten auf beiden Seiten. Zu sehr wollen beide Seiten ihren Weg und ihr Vorgehen als den/das Richtige angesehen wissen.
Ich gehe davon aus, das PROReiki wirklich in guter Absicht handelt. Aber gut gemeint, ist halt nicht immer gut gemacht.
Seinerzeit haben erst mal alle aufgeatmet als es hieß, Reiki darf auch nun auch ohne Heilpraktikertitel ausgeübt werden. Letztendlich überrascht es mich aber nicht, dass sofort Reiki-Vereine und Verbände entstanden sind, die sofort in diese Lücke gesprungen sind. Endlich mal wieder ein Betätigungsfeld ..... Es ist interessant zu erleben, dass die Regelungswut wohl doch eine der herausstechendsten Eigenschaften der Deutschen zu sein scheint, denn ein solches Theater kenne ich weder aus den englischen, amerikanischen, russischen, australischen oder niederländischen Reikikreisen. Oder sollte das einfach alles nur unbemerkt an mir vorbeigezogen sein ?
Hawayo Takata sagte einmal: "Reiki selbst wird euch lehren" und Phyllis Furumoto sagte einmal: " Nicht Reiki braucht uns, sondern wir brauchen Reiki."
Wenn wir alle die Zeit, die wir in oder mit irgendwelchen "Reiki-Tätigkeiten" (Forumsschreibereien, Vereinstätigkeiten u.ä.) die aber nicht Reikibehandlungen selbst sind, für eben diese Reikibehandlungen, und seien es Selbstbehandlungen, einsetzen würden, wie friedlich und tolerant wären wir dann doch alle. Und dennoch führt das Shreiben hier auch zu einer Meinungsvielfalt und unterstützt die Aufklärung.
Wir alle sind Menschen und es ist uns gemein, dass wir den Austausch und das Agieren mit anderen Menschen brauchen und lieben. Und dennoch schaffen es noch nicht mal wir Reiki-Menschen immer und überall die nötige Toleranz und Friedfertigkeit aufzubringen. Reiki soll ja auch dazu dienen, einfach mal nichts zu denken, denn genau dann können wir erkennen, wie sehr wir von unserem Denken und unseren Vorstellungen bestimmt werden. Und von dem oben geschriebenen nehme ich mich selbst überhaupt nicht aus. Auch ich hatte auf meinem Weg diesbezüglich einiges zu lernen und weiß heute, wie ich in die Sitiation geraten bin, mich damit auseinandersetzen zu müssen.
Wenn ein Mensch mit Reiki, egal wie und nach welchen Regeln es praktiziert wird, zufrieden und glücklich ist, warum etwas daran ändern.
Ändern müssen wir nur eins: Menschen, die Reiki lernen möchten, müssen sich heutzutage bereits im Vorfeld besser informieren. Und im Gegensatz zu früher, steht dafür jetzt viel mehr zur Verfügung. Das wichtigste aber ist, sich den Menschen, den man sich als seinen Reikimeister aussucht, wirklich genau anzuschauen. Zertifikate genießen mittlerweile den Ruf, fast ausschließlich komerziellen Zwecken zu dienen.
Fast jeder Mensch hat ein untrügliches Gespühr dafür, ob er von einem Menschen wirklich das lernen kann, was er lernen möchte. Spätestens wenn ein Meister zwei, drei Fragen, die man stellt nicht beantworten kann oder nicht versteht, sollte man einfach nach einem anderen Ausschau halten.
Was mich heute bei Reiki stört, ist die Mentalität einiger Praktizierender, Reikimeister sei ein Berufstitel und jeder habe die Möglichkeit, oder besser Fähigkeit, Reikimeister zu sein. So wie nicht jeder Feuerwehrmann oder Berufssportler oder Dozent für Philosophie werden kann, auch wenn er das eigentlich gern möchte, so gilt das auch für Reikimeister.
Eine Berufsausbildung ist ja stets zielorientiert (also man möchte "schnellstmöglich" in einen Beruf einsteigen können). Reiki jedoch ist personenorientiert (jeder soll seine individuellen Problemfelder erkennen und bearbeiten können). Dies dauert eben solange es dauert und das wiederum ist eben nicht mit einer zeitlichen Vorgabe zu erreichen - egal ob ich nun eine bestimmte Jahreszahl oder eine bestimmte Stundenzahl vorgebe.
Mein Eindruck verstärkt sich, dass viele, die möglichst schnell Reikimeister werden wollen oder bereits geworden sind, ihre individuellen Problemfelder gerade noch nicht ausreichend bearbeitet haben und quasi eine Art "Abkürzung" nehmen wollen. Vielleicht erkennen einige ihr Problemfeld noch nicht mal genau.
Die eigentliche Praxis bei Reiki besteht im Behandeln. So wie eine Sekretärin acht Stunden am Tag Büroarbeiten zu erledigen hat oder ein Physiotherapeut von den acht Stunden vielleicht sechs Massagen durchführt, so ist der "Job" eines Reikipraktizierenden in "fulltime", fünf bis sechs Stunden einfach nur die Hände auf seine Klienten aufzulegen (plus die dazugehörenden kurzen Gespräche). Ein "Masseur" ist auch nicht vordringlich dazu da, um seine Patienten "zuzutexten", manche Patienten stört dies sogar . Dies zu verstehen und zu entscheiden, ob man ein solches Tätigkeitsfeld wirklich möchte und ob es zu einem passt, dazu dient die lange Zeit des "Ausprobierens" mit dem ersten Grad. Was es dann zusätzlich zu beachten gibt, die des zweiten Grades.
Zusätzlich zu all dem "leiden" wir unter einer Generation, die durch fasch verstandene und falsch durchgeführte "antiautoritäre Erziehung" glaubt, alles und jedes sei verhandelbar und Regeln seien dazu da, den besten Weg zu finden, um sie zu umgehen. Diese Generation fordert höchste Toleranz für ihr Regelumgehen und ist ihrerseits höchst intolerant gegenüber jenen, die an Regeln festhalten. Der Gegenpol dazu bildet die Generation der "Obrigkeitshörigen". Der Konflikt, der sich an Reiki zeigt, könnte also auch ein Generationsproblem sein. Gott sei Dank agieren nicht alle Vertreter dieser Generation so und ... es ist schon wieder eine Generation auf dem Weg, die weder das eine noch das andere zu stark ausagiert. Eine Generation, die sich für mehr Life-Work-Balance einsetzt und sich an die Regeln hält, die halt eingehalten werden müssen, die sich aber auch nicht mehr um jeden Preis alles vorschreiben läßt (oder mit vermeintlichen Vorteilen ködern läßt) und sich dann eher aus Bereichen, in denen das so ist, ein wenig bzw. früher zurückziehen.
Reiki findet seinen Weg .... so oder so. Da müssen wir gar nicht so viel regeln. Wenn jeder das weitergibt, was ihm weitergeholfen hat, trägt sich vieles von ganz allein weiter.
Ich werde meinen Reiki-Stil oder die Art und Weise ihn zu praktizieren wahrscheinlich genausowenig aufgeben, wie alle anderen hier. Genau das ist das Problem: jeder will einen anderen davon überzeugen, dass sein Handeln richtig ist. Ja .. ist es auch, und zwar genau für diesen einen Menschen in genau diesem Moment. Und wenn nicht einige dem lieben Geld sosehr hinterherrennen würden, wäre das alles kein Problem. Aber wo kommen wir schließlich hin, wenn jeder mit jrgendwelchem Murks Geld verdienen darf ..... Seltsam nur, dass uns das in so wenig anderen Bereichen zu stören scheint.
In diesem Sinne .... äußert euch gern zu meinen Eindrücken ... positiv, negativ, neutral ... so dass alle ihre Sichtweise beitragen können.
LG Kanji
so ... nun habe ich mich mal daran gemacht einige Fragen im Zusammenhang mit Zertifikaten, Zertifizierungen und dem Berufsverband PROReiki "zu Papier" zu bringen. Ich hoffe, auf bestimmte Fragen Antworten von denen, die sie beantworten können, zu erhalten und hoffe ansonsten auf einen regen Austausch.
Ich beziehe mich mit diesem Thema auch auf dieses Posting von Topaz:
https://www.reiki-land.de/reiki-forum/r ... -s410.html
Erste Frage: was ist das konkrete Anliegen von PROReiki ?
PROReiki untergliedert in seiner Satzung in einen Verbandszweck (§ 2) und Verbandsziele (§3).
Schaut euch die Seite bitte selbst an, ich werde hier nur Kürzel für die einzelnen Zwecke und Ziele verwenden, sonst kommt ihr aus dem Lesen gar nicht mehr heraus.
Zweck eins: Berufsvereinigung, soweit ok, soweit man mit der Idee konform geht, dass es sich bei Reiki überhaupt um einen Beruf handelt.
Zweck zwei: Integration von Reiki als frei auszuübende geistige Behandlungsmethode in alle Bereiche des Lebens. Teil eins des Satzes ist überflüssig, da das durch das Urteil des BVerfG von 2004 bereits gewährleistet wird. Aber "...in alle Bereiche des Lebens." Wie bitte ? Wer wieviel Reiki in welchen Teil seines Lebens integriert regeln zu wollen, halte ich für überzogen. Darf man künftig als Reikianer nur noch einen Reikianer heiraten, weil ein Nicht-Reikianer da nicht mehr passt ? Wahscheinlich soll es das nicht heißen, aber da hätte ich gern eine nähere Erläuterung. Oder soll dies "alle Bereiche" gar bedeuten, dass Reiki in alle öffentlichen Bereiche integriert werden soll ? Es wird offensichtlich verkannt, dass Integration zum einen ein freiwilliger Prozess ist, zum anderen ein wechselseitiger. Wenn etwas oder jemand intergiert werden soll, dann gibt es immer einen Bereich, der etwas "aufnimmt" und einen anderen, der sich "aufnehmen lassen" will. Ich kann so ein Anliegen, weder dem einzelnen Praktizierenden noch der Öffentlichkeit einfach aufokrtuierten. Da sollte mal an den gewählten Formulierungen gearbeitet werden.
Zweck drei: Qualitätssicherung. Nun gut, kann man machen, muss man aber nicht, zumal dann ja wieder geklärt werden müsste, worin denn diese Qualität besteht.
Kommen wir zu den Zielen, von denen es gleich neun (Buchstaben a-i) gibt:
a: Aufklärung der Öffentlichkeit. Kann man machen, wenn die Öffentlichkeit denn zuhören will. Aber Vorsicht: auch die BILD will ja immer nur aufklären ....
b: Regelerstellung und Regelüberwachung. Ah ja ... dann bekäme ich jetzt gern mal erklärt, wie z.B. bei den zertifizierten Mitgliedern überwacht wird, ob sie sich tatsächlich die vorgeschriebene Anzahl an Stunden der Selbstbehandlung geben/gegeben haben. Steht da einer mit der Stoppuhr daneben, wenn ich mich behandle ? Oder vertraut man einfach nur auf die "freiwillige Selbstverpflichtung", mit der die Berufsordnung und die Mitgliedschaftsordnung beginnt ? Wenn man keine Möglichkeit hat, eine Regel zu überwachen, wie soll dann jemand, der sich nicht daran hält, festgestellt werden. Die gleiche Frage stellt sich bei den Fremdbehandlungen. Wer überprüft das wie ? Und ... geht es bei Reiki nicht gerade darum, fremdbestimmte Kontrolle zu erkennen und sich gegebenenfalls daraus zu "befreien" ? Zu erkennen, ob das was da verlangt wird, für mich überhaupt stimmig ist ?
c: Integration Reiki in das Gesundheitssystem und andere gesellschaftliche Bereiche im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten. Welche rechtlichen Möglichkeinen sind das ? Gibt es sie überhaupt ? Welche anderen gesellschaftlichen Bereiche ? Reiki ist bereits sehr gut in bestimmten Bereichen integriert. Warum will man es denn überhaupt intergriert wissen ? Damit man mit Krankenkassen abrechnen kann ? Oder gibt es da mehr Ideen ?
d: siehe c
e: Anerkennung der Reiki-Praxis als gemeinnützige Tätigigkeit. Was genau soll das heißen ? Und worum geht es dabei ? Ich kann es mir zwar denken, aber auf diese Antwort wäre ich doch sehr gespannt.
f: Wissenschaftlicher Nachweis von der Wirksamkeit von Reiki. Gibt es überhaupt ein Mitglied bei PROReiki, das Wissenschaftler ist ? Weiß man bei PROReiki, wie wissenschaftliche Forschung definiert ist und an welche Bedingungen sie geknüpft ist ?
g, h ind i erpare ich mir hier. Sie dienen genauso wie f wohl eher als Füllmaterial, da genau das die gesetzlichen Ziele eines Vereins sein müssen, um überhaupt eine Chance auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu haben. Und es gibt Menschen, die vorschlagen, diese Ziele von Anfang an in die Vereinsziele mit aufzunehmen, damit man später nicht aufwendige Satzungsänderungen vornehmen muss.
Nun ein Wort zur Berufsordnung von PROReiki:
In Ziffer 4 (Berufspflichten) wird auf die Verschwiegenheitspflicht nach §203 StGB hingewiesen, obwohl die Aufzählungn der Berufsgruppen, die dieses betrifft in diesem § abschließend geregelt ist und ein Reiki-Praktizierender, gleich welchen Grades eben kein Angehöriger eines Heilberufs ist. Somit gebietet es zwar der Anstand, nicht über das Privatleben seiner Klienten zu sperchen, es liegt aber beben gerade keine Straftat vor, wenn es doch geschieht.
In Ziffer 5 (Dokumentationspflicht) wird empfohlen, jede Behandlung mit Ort, Namen, Datum zu dokumentieren. Ich empfehle, sich vorher die Erlaubnis für das Erheben solcher Daten einzuholen. Ärtze und Heilpraktiker sind zur Dokumentation von Behandlungen verpflichtet, alle anderen Reiki-Paktizierenden könnten sich zumindest eine Abmahnung wegen eines dateschutzrechtlichen Verstoßes einfangen, wenn sie ohne Erlaubnis personenbezogene Daten von Klienten speichern: Dabei ist es unerheblich, ob dies elektronisch oder handschriftlich passiert. Da sind Reiki-Praktizierende jedem Anbieter eines Gewinnspiels nämlich gleichgestellt.
In der gleichen Ziffer heißt es, dass freiwillige Zuwendungen und Spenden angenommen werden dürfen. Auch dies ist rechtlich falsch. Freiwillige Zuwendungen: ja. Spenden nein. Der Begriff der Spende ist juristisch klar definiert und natürliche Personen (also Menschen) und Organisationen, die nicht bestimmte rechtliche Bedingungen erfüllen, dürfen eben gerade keine Spenden annehmen.
Zu den Zertifikaten sage ich hier mal nichts, denn ein Verein/Verband, dessen Satzung derartig viele Unsauberkeiten aufweist und eine Berufsordnung mit derart rechtlich falschen Hinweisen bzw. Forderungen versieht, dessen Zertifikate sind für mich einfach wertlos.
Wie ein solcher Verein mit einem ehemaligen Mitglied (WL), das sich letzlich weder von staatlicher Seite mehr als nötig, schon gar nicht aber von einem Verband, der sich leztlich auch nur als Kontrolleur ohne tatsächliche Regelungsbefugnisse (außer einen Vereinsausschluß) darstellt, beeinträchtigen lassen will, berührt mich letztendlich persönlich wenig. Zumal ich ja noch nicht einmal weiß, wie stark WL seinerzeit in die ganze Vereinsarbeit und die Idee etwas kontrollieren zu müssen und wie das geschehen soll, involviert war. Diese ganzen Verflechtungen veranlassen mich ganz einfach zu sagen, ich lasse von beidem die Finger weg.
Sowohl WL als auch PROReiki wollen etwas kontrollieren, das ich persönlich weder auf die eine, noch auf die andere Art "geregelt" wissen möchte.
Warum sich PROReiki in der Frage, wie mit den RR-Praktizierdenden verfahren wird so schwer tut, mag vielleicht auch daran liegen, dass es sehr viele RR-Mitglieder geben mag. Und wenn man diese nun aus dem Verband ausschließt, reduziert dies die Mitgliederzahl erheblich und schwächt damit die eigene Position.
Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um die Lizensierung von RR müsste PROReiki ganz schnell einmal öffentlich Position beziehen, damit PROReiki nicht selbst in den Verdacht gerät, so etwas zu billigen. So wie ich die Vorstands- und Ratsmitglieder einschätze, ist PROReiki an einer wirklich guten Öffentlichkeitsarbeit interessiert. Aber allein aufgrund der Aussage von WL, RR beinhalte nur noch maximal 2% Usui-Reiki, läßt einen stutzig darüber werden, dass RR noch als von PROReiki als akzeptierter Reiki-Stil gelistet ist. Andererseits verstehe ich, dass keine Vorverurteilung stattfinden soll.
Sollte jedoch die von Topaz ausgesprochene Vermutung stimmen, dass WL PROReiki selbst in irgendeiner Form unter Druck setzt, ist es umso wichtiger, sich diesem Druck zu schnellstmöglich zu entziehen. Der schlimmste für mich denkbare Fall wäre, dass PROReiki Formulierungen oder Passagen aus dem RR-Lizenzprogramm übernommen hat, die nun wiederum nicht öffentlich diskutiert werden dürfen. Desweiteren ist/war WL ja selbst PROReiki-zertifiziert. Wie damit umzugehen wäre, ist schwierig, denn dann müsste PROReiki ja jetzt die gleichen Mittel anwenden, die WL anwendet, was wiederum Wasser auf dessen Mühle wäre.
Leid tun mir die Ex-RRs auf der rein menschlichen Ebene. Ich würde ihnen empfehlen, sich für eine Weile aus jedweden Reiki-Organisationen zurückzuziehen. Zu groß sind die Unklarheiten auf beiden Seiten. Zu sehr wollen beide Seiten ihren Weg und ihr Vorgehen als den/das Richtige angesehen wissen.
Ich gehe davon aus, das PROReiki wirklich in guter Absicht handelt. Aber gut gemeint, ist halt nicht immer gut gemacht.
Seinerzeit haben erst mal alle aufgeatmet als es hieß, Reiki darf auch nun auch ohne Heilpraktikertitel ausgeübt werden. Letztendlich überrascht es mich aber nicht, dass sofort Reiki-Vereine und Verbände entstanden sind, die sofort in diese Lücke gesprungen sind. Endlich mal wieder ein Betätigungsfeld ..... Es ist interessant zu erleben, dass die Regelungswut wohl doch eine der herausstechendsten Eigenschaften der Deutschen zu sein scheint, denn ein solches Theater kenne ich weder aus den englischen, amerikanischen, russischen, australischen oder niederländischen Reikikreisen. Oder sollte das einfach alles nur unbemerkt an mir vorbeigezogen sein ?
Hawayo Takata sagte einmal: "Reiki selbst wird euch lehren" und Phyllis Furumoto sagte einmal: " Nicht Reiki braucht uns, sondern wir brauchen Reiki."
Wenn wir alle die Zeit, die wir in oder mit irgendwelchen "Reiki-Tätigkeiten" (Forumsschreibereien, Vereinstätigkeiten u.ä.) die aber nicht Reikibehandlungen selbst sind, für eben diese Reikibehandlungen, und seien es Selbstbehandlungen, einsetzen würden, wie friedlich und tolerant wären wir dann doch alle. Und dennoch führt das Shreiben hier auch zu einer Meinungsvielfalt und unterstützt die Aufklärung.
Wir alle sind Menschen und es ist uns gemein, dass wir den Austausch und das Agieren mit anderen Menschen brauchen und lieben. Und dennoch schaffen es noch nicht mal wir Reiki-Menschen immer und überall die nötige Toleranz und Friedfertigkeit aufzubringen. Reiki soll ja auch dazu dienen, einfach mal nichts zu denken, denn genau dann können wir erkennen, wie sehr wir von unserem Denken und unseren Vorstellungen bestimmt werden. Und von dem oben geschriebenen nehme ich mich selbst überhaupt nicht aus. Auch ich hatte auf meinem Weg diesbezüglich einiges zu lernen und weiß heute, wie ich in die Sitiation geraten bin, mich damit auseinandersetzen zu müssen.
Wenn ein Mensch mit Reiki, egal wie und nach welchen Regeln es praktiziert wird, zufrieden und glücklich ist, warum etwas daran ändern.
Ändern müssen wir nur eins: Menschen, die Reiki lernen möchten, müssen sich heutzutage bereits im Vorfeld besser informieren. Und im Gegensatz zu früher, steht dafür jetzt viel mehr zur Verfügung. Das wichtigste aber ist, sich den Menschen, den man sich als seinen Reikimeister aussucht, wirklich genau anzuschauen. Zertifikate genießen mittlerweile den Ruf, fast ausschließlich komerziellen Zwecken zu dienen.
Fast jeder Mensch hat ein untrügliches Gespühr dafür, ob er von einem Menschen wirklich das lernen kann, was er lernen möchte. Spätestens wenn ein Meister zwei, drei Fragen, die man stellt nicht beantworten kann oder nicht versteht, sollte man einfach nach einem anderen Ausschau halten.
Was mich heute bei Reiki stört, ist die Mentalität einiger Praktizierender, Reikimeister sei ein Berufstitel und jeder habe die Möglichkeit, oder besser Fähigkeit, Reikimeister zu sein. So wie nicht jeder Feuerwehrmann oder Berufssportler oder Dozent für Philosophie werden kann, auch wenn er das eigentlich gern möchte, so gilt das auch für Reikimeister.
Eine Berufsausbildung ist ja stets zielorientiert (also man möchte "schnellstmöglich" in einen Beruf einsteigen können). Reiki jedoch ist personenorientiert (jeder soll seine individuellen Problemfelder erkennen und bearbeiten können). Dies dauert eben solange es dauert und das wiederum ist eben nicht mit einer zeitlichen Vorgabe zu erreichen - egal ob ich nun eine bestimmte Jahreszahl oder eine bestimmte Stundenzahl vorgebe.
Mein Eindruck verstärkt sich, dass viele, die möglichst schnell Reikimeister werden wollen oder bereits geworden sind, ihre individuellen Problemfelder gerade noch nicht ausreichend bearbeitet haben und quasi eine Art "Abkürzung" nehmen wollen. Vielleicht erkennen einige ihr Problemfeld noch nicht mal genau.
Die eigentliche Praxis bei Reiki besteht im Behandeln. So wie eine Sekretärin acht Stunden am Tag Büroarbeiten zu erledigen hat oder ein Physiotherapeut von den acht Stunden vielleicht sechs Massagen durchführt, so ist der "Job" eines Reikipraktizierenden in "fulltime", fünf bis sechs Stunden einfach nur die Hände auf seine Klienten aufzulegen (plus die dazugehörenden kurzen Gespräche). Ein "Masseur" ist auch nicht vordringlich dazu da, um seine Patienten "zuzutexten", manche Patienten stört dies sogar . Dies zu verstehen und zu entscheiden, ob man ein solches Tätigkeitsfeld wirklich möchte und ob es zu einem passt, dazu dient die lange Zeit des "Ausprobierens" mit dem ersten Grad. Was es dann zusätzlich zu beachten gibt, die des zweiten Grades.
Zusätzlich zu all dem "leiden" wir unter einer Generation, die durch fasch verstandene und falsch durchgeführte "antiautoritäre Erziehung" glaubt, alles und jedes sei verhandelbar und Regeln seien dazu da, den besten Weg zu finden, um sie zu umgehen. Diese Generation fordert höchste Toleranz für ihr Regelumgehen und ist ihrerseits höchst intolerant gegenüber jenen, die an Regeln festhalten. Der Gegenpol dazu bildet die Generation der "Obrigkeitshörigen". Der Konflikt, der sich an Reiki zeigt, könnte also auch ein Generationsproblem sein. Gott sei Dank agieren nicht alle Vertreter dieser Generation so und ... es ist schon wieder eine Generation auf dem Weg, die weder das eine noch das andere zu stark ausagiert. Eine Generation, die sich für mehr Life-Work-Balance einsetzt und sich an die Regeln hält, die halt eingehalten werden müssen, die sich aber auch nicht mehr um jeden Preis alles vorschreiben läßt (oder mit vermeintlichen Vorteilen ködern läßt) und sich dann eher aus Bereichen, in denen das so ist, ein wenig bzw. früher zurückziehen.
Reiki findet seinen Weg .... so oder so. Da müssen wir gar nicht so viel regeln. Wenn jeder das weitergibt, was ihm weitergeholfen hat, trägt sich vieles von ganz allein weiter.
Ich werde meinen Reiki-Stil oder die Art und Weise ihn zu praktizieren wahrscheinlich genausowenig aufgeben, wie alle anderen hier. Genau das ist das Problem: jeder will einen anderen davon überzeugen, dass sein Handeln richtig ist. Ja .. ist es auch, und zwar genau für diesen einen Menschen in genau diesem Moment. Und wenn nicht einige dem lieben Geld sosehr hinterherrennen würden, wäre das alles kein Problem. Aber wo kommen wir schließlich hin, wenn jeder mit jrgendwelchem Murks Geld verdienen darf ..... Seltsam nur, dass uns das in so wenig anderen Bereichen zu stören scheint.
In diesem Sinne .... äußert euch gern zu meinen Eindrücken ... positiv, negativ, neutral ... so dass alle ihre Sichtweise beitragen können.
LG Kanji