Thema der 14. KW: Man darf nicht vergessen ...

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Reikigirl
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Thema der 14. KW: Man darf nicht vergessen ...

Beitrag von Reikigirl »

Ich möchte euch gerne von meinem Besuch in den Konzentrationslagern Auschwitz / Birkenau berichten.
Im April 2004 habe ich mich mit 24 anderen Jugendlichen auf den Weg gemacht nach Oswiecim / Auschwitz.

Einige werden sich vielleicht fragen, warum ich diese Reise gemacht habe.
Hier ist ein Erklärungsversuch: Ich habe in der Schule viel über den Nationalsozialismus und die Tötung der Juden gelesen und erfahren, dennoch kam für mich immer wieder die Frage auf „Warum musste dies geschehen“ und um für mich eine Antwort zu finden, habe ich diese Reise gemacht.
Nach 19 Stunden Busfahrt sind wir in der internationalen Jugendbegegnungsstätte Ausschwitz angekommen.
Die Jugendbegegnungsstätte liegt 1200 Meter vom Stammlager Ausschwitz I entfernt, etwa 2,5 km von Birkenau. Sie existiert dort seit Herbst 1986 und wurde von der Aktion Sühnezeichen/ Friedensdienste erbaut. Aufgabe dieser Jugendbegegnungsstätte ist es, junge Menschen aus aller Welt, die Auschwitz besuchen, aufzunehmen und ihnen die Gelegenheit zu geben, auf dem Hintergrund von Geschichte die brennenden Fragen nach Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern zu diskutieren und sich auszutauschen. Denn ohne Geschichtsbewußtsein, das auch das Wissen um Auschwitz einschließt, ist Dienst am Frieden nicht möglich.

Nachdem wir die erste Nacht in der Jugendbegegnungsstätte verbracht hatten (es war ein komisches Gefühl, ich musste immer daran denken, das das KZ nur 1.2 Kilometer entfernt war), machten wir uns am nächsten morgen auf den Weg zum Stammlager Auschwitz. An dem Tag schien die Sonne und die Vögel zwitscherten (was für eine verkehrte Welt, habe ich mir gedacht, wir werden gleich den Ort unvorstellbarer Grauens betreten und die Sonne scheint.)
Was als erstes auffiel, als wir den Vorplatz des Stammlagers betraten, waren die vielen Menschen, die dort ins Stammlager gingen. Ich dachte mir, es gibt noch Menschen, die nicht einfach nur vergessen wollen, sondern sich wie wir mit diesem Thema auseinander setzen.

Als wir zum Eingang gingen fiel natürlich der Schriftzug „Arbeit macht Frei“ auf.
Dieser Schriftzug strotzt nur so vor Zynismus, denn jeder, der das Stammlager früher als Häftling betreten hatte, wusste, das es nur einen Weg aus dem Stammlager und in die Freiheit gab, nämlich durch den Kamin.

Nachdem wir das Tor hinter uns gelassen hatten, kamen wir zu den ersten Baracken. Es war kaum vorstellbar, das dort in den Baracken Menschen gequält worden oder gar umgebracht worden sind. Im Sonnenschein sah alles so friedlich aus. Als ich auf den
Boden sah, versuchte ich mir begreifliche zu machen, wieviel tausend Menschen schon vor mir dort entlang gegangen sind. „ Es ist unbegreiflich“.

Die Baracken der Häftlinge sind heute Informationsstätten, in einem Haus gibt es heute eine Vitrine mit lauter Menschenhaar oder ein Schaukasten, der so groß wie ein Klassenzimmer ist, gefüllt mit Kämmen und Bürsten. Als ich vor diesen Vitrinen stand, merkte ich, wie es mir kalt den Rücken runter lief.
Das schlimmste für mich war der Besuch in der Gaskammer, in der mehr als 5.000 Menschen täglich vergast und im Krematorium verbrannt wurden.
Mir schossen bei diesem Gedanken die Tränen in den Augen.

Am Nachmittag diesen Tages konnten wir noch einmal mit einer kleinen Gruppen das Lager besuchen. Dort habe eine Freundin und ich unfassbares gesehen. „Ein Schwimmbecken“ mitten im Konzentrationslager. Sogar mit Sprungbrett. Im Hauptlager Auschwitz I gab es tatsächlich ein zu einem Schwimmbecken umgebautes Wasserreservoir, das vom Lagerpersonal genutzt wurde. Zur Unterhaltung der SS gab es außerdem ein aus Insassen rekrutiertes Lagerorchester sowie ein Bordell.
Was ich gefühlt habe als ich das Schwimmbecken sah, kann man nicht mit Worten ausdrücken.

Am dritten Tag in Auschwitz haben wir das große Lager in Birkenau besichtigt.
Es ist unvorstellbar groß, selbst vom Turm aus ist es beinahe unmöglich, das gesamte Lager zu überblicken: 175 ha ...
Baracken in Reih' und Glied, in jeder Baracke 700 Häftlinge oder ab und zu sogar noch mehr. Das wäre eine Schule ... - insgesamt sind es über 300 Baracken, also 300 Schulen; 100.000 Häftlinge.

Hier in Birkenau enden die (von anderen Häftlingen gelegten) Bahngleise -Endstation.
Gleich auf der Bahnrampe wurde selektiert: Arbeitsunfähige, d.h. Kranke, Alte, Schwache und Kinder kommen gleich in die Gaskammern, der Rest darf noch solange leben, wie er arbeiten kann.

Wir beschreiten das Gelände; es ist unvorstellbar, was hier vor knapp 60 Jahren geschehen ist.
Jetzt steht zwischen den Baracken Gras, die Sonne scheint , ab und an stehen ordentliche Informationstafeln - es kommt mir vor, als habe die Zeit die Spuren verwischt; es ist beinahe friedlich. Wir sehen sogar Rehe, die zwischen den Baracken und Ruinen hin und her laufen und grasen.

Wir sehen uns die Baracken an, in denen die Häftlinge leben mussten und sind schockiert. Drei Stockbetten übereinander, in jedem Bett mussten bis zu 7 Gefangene schlafen. Unvorstellbare Enge.
Wir kommen zu der Baracke, in der sich die Gefangenen waschen konnten, eine lange Rinne für das Notwendigste. Doch sie war für zu viele Menschen, die Zeit war zu knapp und es mangelte an Wasser. Selbst die Latrinen durften nur einmal am Tag, morgens, für 2 Minuten benutzt werden. Andernfalls kam der Oberhäftling und schlug mit dem Stock auf diese Leute ein. Diese Leute, die die gleiche Herkunft hatten...

Wir schauten uns auch die Kinder-Baracke an. Sie ist so aufgebaut wie die anderen, dennoch unterscheidet sie sich von ihnen. An einer Wand ist ein Bild gemalt mit Kindern die spielen. Man mag es sich nicht vorstellen, wie es für die Kinder in Auschwitz gewesen sein muss.

Nachdem wir die Kinderbaracke verlassen haben, machten wir einen Kreuzgang durch das Lager. Das heißt wir sind 2 Stunden schweigend durch das Lager gegangen und haben die Eindrücke auf uns wirken lassen. Da außer uns kein anderer dort war, herrschte auf dem Feld eine gespenstische Stille.
Um so intensiver war dieses Erlebnis, man konnte seinen eigenen Gedanken nachhängen und hatte Zeit, das Gesehene zu verarbeiten.
Ich bin froh, das ich diese Erfahrung des Kreuzganges machen durfte.

Zum Schluss gingen wir zu einem Platz, auf dem Gedenktafeln in verschiedenen Sprachen standen, auf einer dieser Tafeln steht:
Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas."Auschwitz - Birkenau 1940 - 1945
Auschwitz und Birkenau sollen für uns alle eine Mahnung sein. Nie wieder soll es zu so etwas kommen. Wir alle können mithelfen, in dem wir nicht vergessen, was vor 60 Jahren in Auschwitz passiert ist.


Euer Reikigirl
Zuletzt geändert von Reikigirl am 03.04.2006, 21:25, insgesamt 3-mal geändert.
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden. Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.
Peter Rosegger
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nimue
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Beitrag von nimue »

Liebes Reikigirl,

dein Bericht hat mich bewegt, auch wenn ich zu der Generation gehöre, die dieses Thema so oft im Geschichtsunterricht durchgekaut haben, dass es mir eigentlich schon verstaubt aus den Ohren kommt....

"Man darf nicht vergessen..."

Das stimmt wohl.... was hat diese "SS"-Menschen dazu gebracht, soviel Grauen, Schmerz und Leid anderen Menschen zuzufügen?

Sehen wir mal in die Gegenwart........

Damals wurde systematisch ein Feindbild aufgebaut... Angst, Zorn, Wut, Hass entstanden und erzeugten all dies Leid....
Heute? Lassen wir uns wieder manipulieren? Lassen wir in uns ein neues Feindbild entstehen, vor dem wir Angst bekommen?.....

Nachdenkliche Grüße
Nicole
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Amara
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Beitrag von Amara »

Zum Thema NS hab ich letztin einen Artikel gelesen, in dem ein interessanter Aspekt war:

"Nie wieder Täter sein"
Ist die Erkenntnis die wir Deutschen aus der NS Zeit ziehen.

Alle anderen Länder ziehen eine andere Erkenntnis:

Die Israelis sagen: "Nie wieder Opfer sein"

Und die anderen Länder: Nie wieder so lang warten, bis sich ein Wahnsinniger wie Hitler in einem Land festgesetzt hat.
Auf den Schluss der bei uns aus Nazizeit gezogen wird:...
Damals wurde systematisch ein Feindbild aufgebaut... Angst, Zorn, Wut, Hass entstanden und erzeugten all dies Leid....
Heute? Lassen wir uns wieder manipulieren? Lassen wir in uns ein neues Feindbild entstehen, vor dem wir Angst bekommen?.....
... wird man dann nicht kommen.
Denn den Feind hitler hatte man erst zu spät richtig erkannt und bekämpft. Nix da von "Feindbild aufgebaut". :roll:

Find ich wichtig, diese unterschiedlichen Schlüsse die die verschiedenen Gesellschaften aus dem Krieg ziehen.
Auch wichtig um einander zu verstehen.

Liebe Grüße
Janine
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Es spielt keine Rolle wer es ist, es sind immer die gleichen Arten von Wesen. Nicht der Name ist es, ob Stalin, Hitler, Truemann, es ist völlig egal, - ob es die Helfer sind, oder die Selbsttäter. Auch nicht ob sie heute Sadam, Busch, Castro oder sonstwie heissen, oder früher Xerxes... spielt keine Rolle. Die Ursache solchen Handelns liegt nicht mal in der Angst.

Ursachen sind meistens in der Gier zu suchen. Hitler konnte sich nicht vorstellen, das er verlieren könnte - er wollte mehr Macht, nicht weniger. Sadam beharrt noch immer darauf, das die Gerichte keine Handhabe hätten, er wäre ihr Präsident. Er glaubt noch immer, sein Wort entscheidet in diesem Land, das er tyrannisiert hat.

Das dann wirderum eine Angst in der Masse von Girigen geschürt wird, ist eine Methodik der Gierigen, nicht der Masse. Die hat nur verlernt zu fragen und zu betrachten was ist. letztes jahr habe ich mir aus anderem Anlass Gedanken dazu gemacht. Und Du liebes Reikigirl hast mich an meine Aufenthalte ib Bergen-Belsen. Buchenwald, Dachau, Ausschwitz, und noch einigen anderen Lagern der NS erinnert. Ich danke Dir dafür... und hier dazu mein Artikel aus dem letzten Jahr, veröffentlicht im Seelenspiegel.
Sir Thomas Marc für den Seelenspiegel hat geschrieben:Japan gedenkt Atombombenabwurf
Feierliche Zeremonie mit Gebeten und Appellen

55.000 Menschen versammelten sich am zentralen Mahnmal. (AFP) Hiroshima - Mit einer feierlichen Zeremonie hat Hiroshima der Opfer des Atombomben-Abwurfs auf die Stadt vor 60 Jahren gedacht. Ein Kind aus der Stadt und ein Überlebender der Katastrophe schlugen eine Glocke an genau um jene Uhrzeit, als die Bombe am 6. August 1945 einschlug und 140.000 Menschen den Tod brachte. Die rund 55.000 Menschen am zentralen Mahnmal der Stadt hielten in einer Schweigeminute inne.

Die Glockenschläge hallten um 08.15 Uhr über den großen Platz vor dem Mahnmal im Friedenspark von Hiroshima. Zuvor hatten bereits zahlreiche Menschen Blumen am Denkmal niedergelegt und stille Gebete für die Toten gesprochen. Auch Ministerpräsident Junichiro Koizumi legte einen Kranz vor dem Monument nieder. Der Friedenspark von Hiroshima wurde nahe des Einschlagsortes der Bombe errichtet. Dort steht auch der so genannte Atombomben-Dom, das Skelett eines Kuppelbaus, der als eines der wenigen Gebäude in der Stadt der Druckwelle und der folgenden Feuersbrunst standhielt.

Annan warnt vor weiterer Verbreitung

UN-Chef Kofi Annan forderte, die Tragödie von vor 60 Jahren dürfe sich niemals wiederholen, zeigte sich aber in seiner Rede skeptisch. Traurigerweise habe die Welt wenig Fortschritte gemacht. Die internationale Gemeinschaft sehe das anhaltende Streben, Atomwaffenarsenale zu verbessern und zu modernisieren. Außerdem drohe die "sprunghafte Verbreitung" von Kernwaffen.

Koizumi sagte, Japan werde beim Thema nukleare Abrüstung die "führende Rolle in der internationalen Gemeinschaft" übernehmen. Japan behalte seine in der Verfassung verankerten pazifistischen Traditionen bei. Auch die 1967 beschworenen drei Prinzipien, wonach das Land Atomwaffen weder produzieren, noch besitzen noch im Land stationieren wird, bleibe gültig.

Hälfte der Einwohner starb

Bei dem weltweit ersten Atombombenangriff am 6. August 1945 kam mit 140.000 Menschen fast die Hälfte der damaligen Einwohnerzahl Hiroshimas ums Leben. Drei Tage später warf die US-Armee eine zweite Atombombe über der japanischen Stadt Nagasaki ab, die weitere 70.000 Menschen tötete. Am 15. August verkündete Kaiser Hirohito im Rundfunk die Kapitulation Japans und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs im Pazifik-Raum.

Immer wieder bin ich zutiefst betroffen, wenn ich von den einzigen bisherigen Einsätzen von Nuklearwaffen gegen Menschen lese, die offiziellen Status haben. Der sofortige Tod von 210.000 bei 2 Abwürfen dieser Waffen ist ein Beispiel für sinnvollen Einsatz von Massenvernichtungswaffen, schließlich hatte das bereits militärisch fast völlig wehrlose Japan nur noch Infanterie und leichte Artillerie zu seiner Verteidigung zur Verfügung.

Schiffe, Flugzeuge, Flugzeugträger und vieles mehr waren bereits entweder zerstört oder auf Grund gegangen, oder standen mangels Treibstoff sinnlos herum, denn der Treibstoff, das Ölembargo der USA, war ja der Grund für die japanischen Entscheidungen des Kriegsüberfalles auf Pearl Habour.

Doch der menschenunwürdige Einsatz dieser Waffen hat vielen Soldaten der USA angeblich das Leben gerettet. Den gleichen Soldaten, die dann wenige Jahre später in der Wüste Nevada den Bombentests der "Neuen Waffen" selbst ausgesetzt wurden, um deren Wirkung in Kurz-, Mittel- und Langzeitbereich zu testen.

Menschenwürde ist ein Thema, das im Krieg immer wieder sehr schnell hinten an gestellt wird, denn wo getötet wird, ist die Art des Tötens schon in ganz kurzer Zeit immer und immer wieder eine Schwelle, wo die "der Zweck heiligt die Mittel" Mentalität in Führungskreisen ankommt.

Es wird in Berichten wie diesem immer wieder gerne vergessen, dass die Zahl der Überlebenden nicht bedeutet, dass "lebenswertes" Überleben der Fall war. Das die Zahl der Nachkommen aus den betroffenen Regionen, die durch Strahlung und Spätfolgen immer wieder mit Missbildungen zur Welt kamen und kommen auch in die Hunderttausende geht. Und wer glauben will, das dieses nun beendet ist, weil die primärverstrahlten Opfer alle tot sind, und ihre Kinder keine Kinder mehr bekommen, der wird entsetzt feststellen, das manche dieser gravierenden Schäden sich erst und gerade heute erst zeigen.

Roosevelt nannte den 7. Dezember 1941 einen Tag der Schande. Ich nenne den 6. und den 9. August 1945 Tage der Schande, in der eine überlegene und den Krieg gewinnende Nation mit Waffen dieser Art und mit berechnender Grausamkeit ein Volk - vor allem seine Nichtkombattanten, also seine Zivilbevölkerung angriff, zumal die Bombenangriffe der US Luftwaffe diese beiden Städte unbeschädigt gelassen haben. Sie waren bereits 1943 als Testfelder für die "Superbomben" vorgesehen. Und bevor Japan kapitulierte, wollte man seine Waffen schnell noch testen.

Der Hinweis auf die Unkenntnis der Amerikaner über die Wirkung der Strahlung ist ebenso ein Märchen, wie die Darstellung, daß man sich über die Reichweite der Wirkung nicht bewusst gewesen sei.

Im Manhattan-Projekt sind 22 Wissenschafter vor den Abwürfen wegen Strahlenkrankheit und Folgen ausgeschieden. Davon waren sechs bereits tot, bevor die Bomben fertig waren. Und die Sprengung der Testbombe in der Wüste Nevada ist ebenso eine Grundlage für die Routenberechnung der Flugzeuge gewesen, die einen selbst heute noch betrachtet exakten Sicherheitsabstand gehabt haben.

Ein hoch auf die doppelte Moral, die Gier nach Macht und das verlogene Regierungsgesindel der Amerikaner. Wo ist der Geist von Ben Franklin, George Washington und ihren mutigen Mitstreitern? Untergegangen wie die Lehren des Rabbi Joschua - des Jesus von Nazareth, dessen angeblichen Auftrag die USA heute in tiefer verlogener dargestellter Gottgläubigkeit als Grund für ihr Handeln gerne vorschieben.

Abe Lincoln würde sich in Grabe herumdrehen, wenn er noch genug Fleisch auf den Knochen hätte. Ein Land, das die modernste Verfassung aller Zeiten hat, selbst heute ist dieses noch ein Meilenstein in der Rechtsgrundlage einer Nation, in dem die Freiheit der Menschen als aller erstes niedergelegt wurde, hat es nicht vermocht sich über die Gier der Machtinhaber zu erheben.

Ein Bürgerkrieg, der Meschen befreien sollte, der mehr als 600.000 Tote forderte, um dann mit den Friedens- und Freiheitstruppen die Ureinwohner abzuschlachten, sie zu vertreiben und in Reservate zu sperren: das klingt nach finsterem Mittelalter und Conquistadores. Vor 500 Jahren? Weit gefehlt. Es sind kaum 140 Jahre seither vergangen.

Was im Bürgerkrieg getötet wurde, war das individuelle Recht auf Freiheit, und das Folgen eines Hammels in Washington wurde salonfähig. Eine Politik der Einmischung, die 1860 mit der Mobilmachung entschieden wurde, deren Höhepunkte bisher der Einsatz der Atombomben und der zweite Golfkrieg sind. Mal sehen, was als nächstes kommt.

Euer
Thomas
Drei Prinzipien für mich

Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben

Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

der bericht macht auch mich sehr betroffen. ich finde den aspekt, der von mimue angesprochen wurde, verdient doch mehr beachtung. natürlich wurde systematisch ein feindbild aufgebaut. erst gestern hatte ich gelegenheit mit einer nun fast 80 jährigen zu sprechen. als hitler an die macht kam, war sie 7 jahre alt, bei kriegsende 19. in der zeit dazwischen hat sie nur propaganda gehört: in der schule, in der wochenschau, in der zeitung, beim bdm usw. die nazis haben systematisch ein feindbild aufgebaut, andere informationen gab es nicht. vor dem hintergrund finde ich es sehr wohl berechtigt, sich zu fragen ob wir uns wieder manipulieren lassen. wer hinterfragt denn wirklich kritisch die berichterstattung in den medien ? ich tue es auch nicht immer sorgfältig genug.

ob die menschen aus der vergangenheit wirklich die richtigen schlüsse gezogen haben weiss ich nicht. ich weiss nichteinmal was die richtigen schlüsse sind, ich weiss aber sehr wohl, das die deutschen (zumindest teile der deutschen wirtschaft) durch waffenexporte sehr wohl täter sind, das wir durch unser konsumverhalten auf kosten der sogenannten drittweltländer leben, das die israelis (mit hilfe deutscher waffentechnik) den palästinensern lebensraum genommen haben. das die usa immer dann als weltsherriff auftreten, wenn es um die eigenen wirtschaftlichen interessen geht (das war während des 2. weltkrieges auch nicht anders.) und das es immer noch ein totschlagargument ist, jemanden in die rechte ecke zu stellen. egal was du dann noch sagst, es interessiert nicht mehr.

es ist unvorstellbar, welches leid menschen während der naziherrschaft angetan wurde, es ist eine große schuld, die alle beteiligten auf sich geladen haben. wir alle dürfen die geschichte nicht vergessen und müssen uns stets bewusst sein, das sich so etwas nicht wiederholen darf. aber wann bitteschön hören die deutschen endlich auf, mit dem kopf unter dem arm herum zu laufen. wann bitteschön wird es so weit sein, das jemand sagen kann, er sei stolz auf dieses land und seine menschen ohne mit brauner soße übergossen zu werden?

erst wenn wir uns selbst respektieren, werden wir in der lage sein andere zu respektieren .
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Beitrag von Nurgoor »

Mir fällt dazu ein weiser Spruch von Ghandi ein, der in meinen Augen leider stimmt.

"Die Geschichte lehrt die Menschen,
dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt"

Die Ideale der Menschen in unserer kommerziellen Gesellschaft liegen viel zu stark auf dem Geld und der Macht, als dass es endlich Frieden geben könnte. Viel zu viele Menschen sind ja leider noch der Überzeugung, dass Krieg zu Frieden führen könnte. Oder dass man schlimme Taten durch Rache vergelten könnte.


"Der Frieden ist nicht das Ziel, sondern der Weg."

Ich glaube es braucht sehr viel Licht, damit das alle Leute verstehen. Vor allem diese neuen Trends wie "happy slapping" und ähnliches machen wir Angst. Dieses Gewaltpotential der Menschen äußert sich heute einfach in einer anderen Art und Weise als früher - aber verschwunden ist dieses Potential noch lange nicht.
Ich sehe auch das heutige Fernsehn als mediale Gewalt am Zuschauer an :roll: . Leider ist es ja so, dass irgendeiner diese niveaulosen Sendungen auch produziert :-? "Lasst doch wenigstens den Kindern ihre Kreatität", denke ich da manchmal. Und auch die Berichterstattung ist oft nicht korrekt. Als ich an einer Demonstration mitgewirkt habe, haben die Medien auch wieder alles verdreht, damit die Information rüberkommt, die rüberkommen soll.... So geschieht das sicher auch bei vielen anderen Reportagen.


Nurgoor
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May
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Beitrag von May »

Daniel hat geschrieben: ...es ist eine große schuld, die alle beteiligten auf sich geladen haben.
Daniel, Du magst Recht haben mit dem, was Du schreibst - doch diesen Punkt gebe ich Dir zu bedenken:
nicht "alle" haben Schuld auf sich geladen, es gab auch Menschen, denen Hitler und seine Schergen ein Graus waren, die aber in diesem Land leben mußten und hofften, dass der Spuk vergehe.
Ferner sind nicht nur Juden im KZ umgebracht worden, auch Andersdenkende, Kommunisten, Kirchenleute.
Zudem impliziert dieser, Dein Satz, dass auch die Opfer der Nazi-Diktatur Schuld auf sich geladen hätten, und das meinst Du doch nicht wirklich? :wink:
Im Übrigen aber denke ich auch, es ist an der Zeit, nicht mehr mit dem Kopf unterm Arm herumzulaufen - denn dann müßten dies auch die Chinesen tun, die während der Mao-Diktatur sowohl Opfer als auch Täter waren oder die Franzosen (Vichy-Regierung), die Japaner, die China überfallen haben, die Russen, die Stalin zugejubelt haben...undundund...last but not least die Türken, die an den Armeniern einen Genozid verübten, den Hitler sich bloß als Vorbild zu nehmen brauchte.
LG,
May
Wer es unternimmt, auf dem Gebiet der Wahrheit und Erkenntnis als Autorität aufzutreten, scheitert am Gelächter der Götter.

Albert Einstein, Aphorismen für Leo Baeck
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Daniel
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Beitrag von Daniel »

hallo may,

ich habe geschrieben: ". . . es ist eine große schuld, die alle beteiligten auf sich geladen haben. . . "

damit meine ich natürlich, diejenigen, die sich an den verbrechen beteiligt haben. entweder durch aktives tun oder eben durch nichtstun und wegschauen (dies trifft dann auch auf die alliierten zu). keineswegs habe ich die vielen kritiker des systems gemeint und schon garnicht die millionen opfer.



daniel
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Rica
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Beitrag von Rica »

Ich war in Buchenwald und in Bergen-Belsen zum Gedenken der Opfer.

"Nackt unter Wölfen" von Bruno Apitz
war zu DDR-Zeiten Pflichtlektüre im 8. Schuljahr.
Meine Kinder hatten in der Schule auch sehr umfangreichen Unterricht zur NS-Zeit. O.g. Buch war nicht dabei, aber vielleicht auch nicht so tragisch, weil ich es im zarten Alter von 14 Jahren doch ziemlich schlimm fand, mit diesem Buch als Hausaufgabe teilweise erschlagen worden zu sein...

Momentan lese ich Dostojewski, Weltliteratur. Zufällig im Internet gebraucht sehr günstig entdeckt.
"Aufzeichnungen aus einem Totenhaus" beschreibt Dostojewskis 4jährige Haft (1850-54) im Festungsgefägnis Omsk, wohin er wegen angeblicher polit. Betätigung gegen den Staat verbannt worden war.

Es liest sich genau wie ein Bericht aus einem KZ!
Auch hier Appelle zum Durchzählen der Inhaftierten, Baracken zum Schlafen, Pritschen - 3 Bretter für jeden mussten reichen als Platz -, schwere Zwangsarbeit und bei Erschöpfung, Krankheit und Nichtarbeitsfähigkeit Tod durch Erschießen...

Während der Auflösung der Gesellschaft in Russland gab es dort also schon vor dem 2. Weltkrieg eben solche Lager, wie hitler sie später errichten ließ... Das war mir nicht so klar.
Naja, Lesen bildet!
[color=violet][b]Nur wer nicht ganz dicht ist, kann für alles offen sein. [/color][/b][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe20.gif[/img][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe26.gif[/img]
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Reikigirl
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Beitrag von Reikigirl »

Namaste zusammen

Als wir in Auschwitz waren. Hatten wir an einem Tag ein Gespräch mit einem Zeitzeugen "Tadeusz Sobolewicz".
Tadeusz Sobolewicz war 1941 als polnisch-katholischer Widerstandskämpfer von der Gestapo verhaftet worden. Er hat uns von seine Odyssee durch sechs Konzetrationslagern-bzw Außenlager berichtet.
Es war sehr bewegend, wie er uns seinen Alltag in den Lagern schilderte und die ständige Gratwanderung zwischen Leben und Tod.

Er erzählte wie er durch eine Vielzahl von Zufällen all die Lager überlebt hatte, weil ihm immer wieder von seinen Mitgefangenen geholfen wurde. Auch erzählte er wie ihm kurz vor Kriegsende seine Flucht bei einem der berüchtigsten Todesmärsche durch Bayern gelang.
Wir hörten alle sehr bewegt und tief betroffen den Erzählungenzu.
Es gab am Ende hat /hatte erzählte Tadeuz uns eine Geschichte die
folgendes beinhaltet: er und weitere Gefangene hatten bei Kriegsende die
möglichkeit, einen SS-Scharenführer umzubringen, sie haben es aber nicht getan.

Euer Reikigirl
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden. Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.
Peter Rosegger
elfenbeinin

Beitrag von elfenbeinin »

Ich war als Jugendliche mit der Schule in Dachau. Noch heute empfinde ich die Erinnerung als gräßlich. Gänsehaut hatte ich. Allein bei dem Wort "Brausebad". Den Schriftzug kann ich heute noch vor meinem geistigen Auge sehen... *grusel*
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